Die Ausstellung „I borrowed optimism from the past“ von Sonja Gangl markiert einen Wendepunkt in ihrem Schaffen: Die österreichische Künstlerin, die vornehmlich für eine konsequente Hinterfragung des Mediums Zeichnungen bekannt ist, präsentiert im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien einen neuen Werkszyklus aus großformatigen Gemälden. Mit den „Supra-Linien“ (2019/20) vollzieht Gangl erstmals den Schritt aus der figurativen Darstellung ins Feld der Abstraktion und referenziert konzeptuell auf den Optimismus des amerikanischen Abstrakten Expressionismus der 1960er Jahre. Der Katalog fokussiert neben dieser neuen Reihe auch die anderen zahlreichen eigens für die Ausstellung entstandenen Neuproduktionen. Neben wissenschaftlichen Beiträgen der Autoren Jana Franze (KM– Graz), Peter Geimer (Freie Universität Berlin) und Elsy Lahner (Albertina Wien) zum künstlerischen Schaffen von Sonja Gangl beinhaltet die Publikation auch einen lyrischen Kommentar zum Optimismus in der heutigen Zeit des österreichischen Schriftstellers Robert Woelfl und ein Vorwort von Sandro Droschl (KM– Graz).
Sonja Gangl (*1965 Graz, lebt in Wien) studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Markus Prachensky und an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Ernst Caramelle. Sie ist seit 2003 Mitglied der Wiener Secession. Ihre Ausstellung „Dancing with the End“ (2013/14) war die erste Einzelpräsentation, die das Albertina Museum in Wien einer weiblichen Künstlerin widmete. Gangls Arbeit war darüber hinaus in zahlreichen Institutionen zu sehen und ist über die Grenzen Österreichs bekannt. Unter anderem zeigte sie Einzelausstellungen im Studio der Neuen Galerie Graz (1998), im Kunstverein Wolfsburg (1999, 2000), am Museum Moderner Kunst Kärnten (2016) und mehrfach im Atelier Contemporary in Graz (2009, 2014, 2019) und der Galerie Krobath in Wien (2015, 2018). Neben dem Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Steiermark (2018) ist Sonja Gangl unter anderem mit dem Kunstförderungspreis für bildende Kunst der Stadt Wien (1992), dem Kunstförderungspreis der Stadt Graz (2002), dem Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst (2004), dem BAUHOLDING-STRABAG Art AWARD (2005), dem Kunstpreis der Stadt Graz (2008) und dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (2016) ausgezeichnet worden.