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Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.

11 07 2019  18:00

Off-Spaces, Projekträume und kuratorisches Handeln abseits des institutionellen Rahmens

Alexandra Grausam, Robert Gruber, Eva Ursprung, Podiumsdiskussion
Eva Ursprung, Alexandra Grausam, Robert Gruber, Fotos: privat

„Off-Spaces“ haben sich in den Landschaften der Kunstausstellungen fast aller größeren Städte einen festen Platz erkämpft und erfüllen die Funktion einer unbefangenen Perspektive auf die Kunst. Der Begriff des „Offs“, des Abseits, scheint immer mehr unpassend in Anbetracht der an Bedeutung zunehmend gewinnenden Beteiligung an aktuellen fachlichen Diskursen dieser zumeist selbstständig betriebenen kleinen Ausstellungsräume. Losgelöst von institutionellen oder kommerziellen Zwängen, die die feste Anbindung an die öffentliche Hand mit sich bringen, steht hier oft die Unterstützung der lokalen Kunstszene und weniger der eigene Erfolg im Ausstellungs-Business im Vordergrund. Das kuratorische Handeln im „Off-Space“ unterliegt speziellen Parametern; Die Räume sind in ihrer Programmwahl zwar freier als institutionelle Ausstellungsplattformen, agieren aber auch auf wirtschaftlich dünnerem Eis, sind damit unbeständiger und abhängig von privatem Engagement.
Im Rahmen von „Off-Spaces, Projekträume und kuratorisches Handeln abseits des institutionellen Rahmens“ spricht Junior Curator Jana Franze mit der Leiterin von das weisse haus und studio das weisse haus, Alexandra Grausam, der Gründerin des freien Atelierhaus Schaumbad, Eva Ursprung, und dem künstlerischen Leiter des Spaces gottrekorder, Robert Gruber, über ihre Initiativen. Die Motivation, die die Initiatoren antreibt, die fördernde Funktion unabhängiger Projekträume für gerade die junge zeitgenössischen Kunstproduktion und die Bedingungen, die die Präsentation von Kunst abseits des institutionellen Scheinwerferlichts heute braucht, stehen im Zentrum der Podiumsdiskussion.

Mag.art. Alexandra Grausam (*1973 Wien, lebt in Wien) ist seit diesem Jahr im Beirat für das internationale Residency-Programm des Österreichischen Bundeskanzleramts und neben anderen Jurys auch im Beirat für Neue Medien und Bildende Kunst der Stadt Wien. Nach dem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien sowie der Konservierung und Restaurierung an der Technischen Universität München und der Akademie der Bildenden Künste in Wien gründete Grausam 2006 das Atelier Siebenstern, welches sich bis heute der Restaurierung zeitgenössischer Kunst und Gemälde widmet. Zudem ist sie Mitbegründerin und Leiterin von das weisse haus in Wien, einem unabhängigen Kunstverein, der seit 2013 von einem Studio- und Residence Programm ergänzt wird. Ein weiteres der von Grausam mitinitiierten Projekte ist die Vernetzungsplattform „AWAY“, die seit 2016 das Auslandsatelier-Programm des Bundeskanzleramtes Österreich unterstützt.

Mag.art. Robert (di Pauli) Gruber (*1979 Rotterdam, lebt in Wien) studierte Scenography, Visual Communication und Music Theory an der Universität für angewandte Kunst in Wien, am National College für Art and Design in Oslo sowie in Berlin an der Universität der Künste. Als Künstler war Gruber unter anderem schon auf der Regionale 10, einem steirischen Festival für zeitgenössische Kunst (2010), im Salzburger Kunstverein (2010), im 21er Haus am Belvedere Wien (2013, 2015), in der Neuen Galerie Graz am Universalmuseum Joanneum (2017) sowie in der Galerie Messer (2018, 2019) vertreten. Außerdem kuratiert er seit 2015 regelmäßig Ausstellungen im unabhängigen Ausstellungsraum gottrekorder e.v. in Graz. 2016 kuratierte er zudem die Ausstellung „The death wish of self-realizers“ im Studio 58 in London. Zusammen mit Marcuse Haffner und Sebastian Hoch kuratierte Gruber 2019 die Ausstellung „Prologue / The Divine Ego“ im Rahmen des Projekts ada – artistic dynamic association, dem Verein zur Kunst- und Wissenschaftskommunikation zwischen lokal/global/medial/sozial in Wien.

Eva Ursprung (*1959 Köflach, lebt in Graz) studierte Psychologie und Linguistik und arbeitet seit 1986 als freischaffende Künstlerin und Kuratorin. Zu ihrem Œuvre zählen Installationen, Performances, Kunst im öffentlichen, elektronischen und sozialen Raum, Video-Arbeiten, Konzeptuelle Fotografie sowie Sound-Arbeiten. Ursprung war Gründungsmitglied der feministischen Kulturzeitschrift Eva & Co sowie Mitbegründerin des Kunstvereins W.A.S. (Womyn’s Art Support). Von 1997 bis 2003 war sie als Kuratorin für bildende Kunst im Forum Stadtpark Graz tätig. Aktuell ist sie Präsidentin des Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz, welches sie 2008 auch mitbegründete, sowie Vorstandsmitglied des Instituts für Medienarchäologie und der IG Kultur Steiermark. 1998 erhielt die Künstlerin eine Künstlerresidenz in Fujino, Japan. Ursprung zeigte ihre Projekte, Ausstellungen und Installationen bereits u.a. in Wien, Bonn, Manchester, Belgrad, Madrid, London, Los Angeles, Jerusalem und Singapur.

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