Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
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Journal
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01 12 2018  10 a.m.

Annual Press Conference

Outlook and Program Preview 2018 / Résumé 2017

Mit Jahresbeginn 2018 feiert das neu ausgerichtete Künstlerhaus als Halle für Kunst & Medien sein fünfjähriges Jubiläum. Durch die Zusammen-
stellung eines qualitätsvollen, vielfältigen und umfangreichen Programms konnte sich das Haus nachhaltig über die Grenzen der Steiermark hinaus etablieren. Nach dem thematischen Schwerpunkt zu „Kunst aus Süd-Osteuropa“ steht beim Programm 2018 "Mediales in der Kunst" im Zentrum, das im Zeichen einer weiteren Internationalisierung unter Förderung herausragender regionaler Kunstproduktionen umgesetzt wird. Neu ist das fortlaufend besuchbare Vermittlungsprogramm „Act for Act“ und die frei zugängliche Online-Publikationsplattform „KM_Journal“. Mit 14.452 Besucher_innen im Jahr 2017 wurde ein neuerlicher Zuwachs um 3 % im Publikumsinteresse erreicht.

In den ersten fünf Jahren hat sich das neue Künstlerhaus mit rund 60 Ausstellungen, 33 Publikationen und einem umfangreichen Rahmen- wie Vermittlungsprogramm regional wie international einen Namen gemacht. Dabei konnte auf wesentliche Ereignisse der Geschichte des 1952 begründeten Hauses aufgebaut werden, wie u.a. die legendären biennären Ausgaben zu Trigon und wichtige Ausstellungen von Albert Oehlen, Cosima von Bonin, Mangelos, Rudi Gernreich oder Herbert Brandl, die allerdings sämtlich von „institutionellen Gästen“ der Neuen Galerie am Universalmuseum Joanneum, dem steirischen herbst und des Grazer Kunstverein organisiert waren, während die Programmatik des eigentlichen Künstlerhauses jahrzehntelang weniger im überregionalen Blickfeld stand.
Für viele heute namhafte Künstlerinnen und Künstler war das Haus gerade in jungen Jahren eine der ersten Ausstellungsmöglichkeiten: Diesem Fördern und Fordern des Neuen bleibt das Haus gerade seit seiner Neuausrichtung verstärkt verpflichtet, unter Einbeziehung für die nächste Generation wegweisender etablierter Positionen. Insgesamt hat sich das Haus von einer teils eher uninspirierten und in die Jahre gekommenen „Halle für Alle“ zu einem unabhängigen eigenständigen Ausstellungshaus mit einer breiten Palette an Aktivitäten um die aktuelle Kunst entwickelt.

Auf all das bereits Erreichte um das neue Künstlerhaus können das Team und Ihre Unterstützer, im Besonderen das Land Steiermark (Kulturabteilung) als Hauptförderer, das Bundeskanzleramt (Sektion Kunst), die Stadt Graz (Kulturabteilung) sowie Projektsponsoren und weitere Partner stolz sein. Die erreichten Ziele und messbaren Erfolge können u.a. an der verstärkten Präsenz in der Tages- wie Fach-Presse, dem stetigen Zuwachs beim Publikum, der fortlaufenden internationalen Vernetzung – zuletzt verstärkt mit Polen, Ungarn und dem Trigon-Raum – und der nachhaltigen Verwertbarkeit aufwendig betriebener Publikationstätigkeit mit internationalen Verlagen (Sternberg Press, Berlin, Verlag Walther König, Köln, Verlag für Moderne Kunst, Wien) festgemacht werden, die insgesamt im deutlich verbesserten „Standing“ der Institution ablesbar sind.

Für eine nächste angestrebte Professionalisierungsphase nach 5 Jahren Tätigkeit werden nun Vorbereitungen getroffen, im Besonderen für die Bereiche Vermittlung, Digitale Kommunikation, Publikationen sowie „Zeichenarbeiten“ im öffentlichen Raum.

Diese für das Künstlerhaus entwickelten Konzepte stellen sich wie folgt dar:

Act for Act: Neues Vermittlungsprogramm

Zusätzlich zum bereits gut eingeführten wöchentlichen Veranstaltungs-
programm „An Art Day’s Night“ wird nun unter Leitung von Mag. Lina Hölscher ein neues Vermittlungsprogramm initiiert. „Act for Act“ soll niederschwellig vermitteln, dass bei Kunst nicht nur ein Verständnis einer künstlerischen Arbeit oder einer weiterführenden Ausstellungsthematik zum Tragen kommt, sondern dass es immer auch ein sinnlich erfahrbares Erlebnis gibt, das zum phantasievollen Nachdenken und zur Eigeninitiative abseits des Üblichen anregen soll. Im Rahmen der jeweiligen Ausstellung wird ein spannendes und vielfältiges Vermittlungsprogramm für verschiedenste Bedürfnisse erstellt. Hier geht es vorranging um Beteiligung, um das Mitmachen und Teilhaben, auch für benachteiligte Gruppen. Neben diversen Führungsformaten für Schüler_innen, Studierende, Familien oder Kunst & Kaffee, auf Anfrage in Übersetzung und mit Gebärden-
dolmetscherin, werden auch praxisbezogene Angebote wie theatermethodische Workshops, Fotoshootings, Modeschauen, Kunstworkshops oder Schreibwerkstätten angeboten. Zuletzt wurden rund 800 Schüler_innen und Student_innen durch die Ausstellung "trigon 67/17" geführt und u.a. ein Schulprojekt mit der "Brennpunktschule Fröbelschule“ realisiert. Auch sind Workshops mit der Schrödinger-Schule und der Ortweinschule in Kooperation mit Kulturkontakt Österreich in Vorbereitung.

KM– Journal: Neue Online-Publikationsplattform

Zusätzlich zu dem vor Ort besuchbaren Vermittlungsprogramm ist nun mit dem KM–Journal ein ortsungebundenes Kommunikationsformat auf der Website des Künstlerhaus verfügbar. Die digitale Aufbereitung und vertiefte Darstellung der Ausstellungen soll die inhaltliche Auseinandersetzung und die Publikumsbindung verbessern sowie das internationale Interesse erhöhen, um so besser auf die geographische Randlage reagieren zu können.

Mit der Online-Publikationsplattform KM– Journal soll die Institution einem fortlaufenden, themenspezifischen Magazin ähnlich weiter nach Außen kommuniziert und ein lebendiges inhaltsorientiertes Archiv aus Textbeiträgen, Interviews, Fotostrecken aufgebaut werden. Es stellt die ausstellenden Künstler_innen vor, vermittelt das Geschehen detailliert in Bild und Text und öffnet einen Raum für Diskurse und Diskussionen. Das KM– Journal setzt sich bewusst zwischen die Stühle, ist Magazin, Katalog und Plattform zur Vermittlung gleichermaßen. Das KM– Journal kann ebenso zeitnah und aktuell agieren wie substanziell und langfristig, es kann ebenso nüchtern dokumentieren wie engagiert diskutieren. Bei Bedarf bietet das KM– Journal zudem einen Raum, Ausstellungen jenseits der Wände des Künstlerhauses im Internet weiterzuführen. Alle Beiträge verbleiben in einem Archiv, in dem man zudem verwandte Beiträge abrufen kann. Wöchentlich wird mindestens ein neuer Beitrag im Journal eingepflegt. Redaktionell wird das Journal vom bekannten Berliner Kunstkritiker und ehemals leitenden Redakteur der Kunstzeitschrift Frieze d/e Dominikus Müller unter Mithilfe des Teams des Hauses betreut.

Dieser neue Ansatz folgt dem Ausbau digitaler Strategien mit einer entsprechenden Publikationstätigkeit, jedoch unter Beibehaltung wesentlicher Print-Publikationen. Seit 2017 wurden 33 Print-Publikationen herausgegeben (vier in Vorbereitung), das sind 6,6 Publikationen pro Jahr. Analoge wie digitale Publikationsformen sollen synergethisch und projektspezifisch Hand in Hand gehen.

Zeichenarbeiten im öffentlichen Raum

Das Produzieren und Beauftragen skulpturaler „Zeichenarbeiten“ im Außenraum sollen zukünftig die Sichtbarkeit der Institution und ihrer Ausstellungen weiter steigern. Für potentiell Interessierte und Passant_innen können die frei zugänglichen Arbeiten neben einem leicht wahrnehmbaren und spezifischen Werbeeffekt für die Ausstellungen auch „Aufreger“, „Denkanstoß“ oder „ästhetische Bereicherung“ im Alltagsleben sein. Die bereits 2017 verstärkt im öffentlichen Raum präsente künstlerische Sichtbarkeit, wie zuletzt im Rahmen der Ausstellung „trigon 67/17", soll ab 2018 verstärkt in die Ausstellungstätigkeit integriert werden.

Rückblick 2017: Zahlen und Fakten

Mit dem Wachsen und der fortschreitenden Professionalisierung der Institution ist auch das „Standing“ und die „Wertschöpfung“ aus den Aktivitäten steigend.

Betrieb & Budget

Unter vollständiger Eigenverantwortung und Risiko der Leitung untersteht das unabhängige Künstlerhaus weder einer anderen Institution noch einem Kuratorium oder Aufsichtsrat. Auf 810m2 Ausstellungsfläche tragen 12 fest angestellte Mitarbeiter_innen und rund 5 permanente externe Dienstleister im Bereich Grafik, Fotografie, Redaktion, Programmierung sowie Werkverzeichnis Jörg Schlick zur Qualität des gezeigten Programms und zum Funktionieren des Betriebes bei. Im Jahr 2017 lag das Gesamtbudget bei rund 615.000 Euro (Land Steiermark 358.000 Euro, BKA 100.000 Euro, das sind +11% im Vergleich zum Vorjahr, Stadt Graz 96.400 Euro, das sind +2,5% im Vergleich zum Vorjahr, Sponsoring Sach- und Barleistungen 44.402 Euro, u.a.).

Publikumserfolg

Die Besucherzahlen haben von 2014 bis 2017 von 12.558 auf 14.452 Besucher_innen einen Zuwachs von +15,07 % erfahren; vor der Generalsanierung 2011/12 gab es jährlich durchschnittlich rund 4.000 Besucher_innen, das bedeutet eine Gesamtsteigerung um 261,3%. Bis zum Jahr 2022 wird eine Steigerung der Besucher_innen auf 16.500, somit auch eine Steigerung der Einnahmen aus Eintritten und Katalogverkäufen angestrebt.

Ein Wachsen der Institution bedeutet nicht nur eine Steigerung der Sichtbarkeit vorort, sondern auch online wie in den Sozialen Medien: Auf Facebook gab es im letzten Jahr ausgehend von 2.875 Likes eine Steigerung auf aktuell 3.466 Likes (+20,56 %), das sind mit der Seite Kunstverein Medienturm und Direktor Sandro Droschl gesamt 11.266 Likes. Die Steigerung von zuletzt 1.700 auf aktuell 2.064 Abonnenten in 12 Monaten auf Instagram bedeutet ebenfalls einen jährlichen Zuwachs um 20,41%. Auf Twitter sind aktuell 6.721 Likes registriert. Eine Verdoppelung der Likes auf Facebook und der Abonnent_innen auf Instagram um jeweils ca. 20% Wachstum pro Jahr ist Zielvorgabe für die nächsten 5 Jahre.

Programm

2017 wurden 4 Gruppenausstellungen, 8 Einzelausstellungen sowie 34 Rahmenveranstaltungen und neu 28 Vermittlungsveranstaltungen (ausgenommen Schulführungen) realisiert sowie 3 Publikationen herausgegeben (weitere 4 in Vorbereitung), die Grundprogrammierung und Konzeption für die Online-Publikationsplattform KM– Journal realisiert.

Presse

Zu den Highlights der breitenwirksamen öffentlichen Berichterstattung 2017 zählen Berichte der Fernsehteams des Bayrischen Rundfunks, der ORF Redaktionen Wien (auch für 3 SAT) und Graz sowie RTVE Spanien (alle „trigon 67/17"). Internationale Fachmagazine wie Frieze, Spike Art, Kunstforum, Cura, Artreview, Parnass u.a. berichteten ausführlich zu unterschiedlichen Ausstellungen. Regelmäßige Ankündigungen des Programmes gab es beispielsweise in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (zuletzt Ute Müller, Ingo Abeska). Umfangreich war auch die lokale Berichterstattung in Print-, Radio- und TV Medien, zuletzt wählte die Ressortleiterin Kultur der Kleinen Zeitung die Ausstellung „trigon 67/17" zur besten des Jahres 2017.

Programmvorschau 2018

Neben dem großen Augenmerk auf die künstlerische Qualität sowie in Fortführung der programmatischen Handschrift des künstlerischen Leiters Sandro Droschl und seinem Kuratorenteam werden jährlich einzelne programmatische Schwerpunkte gesetzt, die neben dem Fach- und Stammpublikum möglichst breitenwirksam an die (unterschiedlichen) Öffentlichkeit(en) vermittelt werden.

Für das Jahr 2018 werden hierzulande bislang wenig behandelte mediale Themenstellungen vorgestellt: Über die Versuchungen Künstlicher Intelligenz bei dem umfangreichen Projekt „Artificial Paradise?“, zu cinephilen Rückzugsgefechten mit der melancholisch stimmenden Film-Schau „Was vom Kino übrig blieb“, zu innovativen Formaten wie die neue Reihe Raum D: zur Förderung junger Medien-Kunst, über wesentliche regionale kunsthistorische Fragestellungen von internationaler Relevanz mit dem Studienraum Jörg Schlick (Sie nannten ihn den Medienkünstler) sowie Transgender und Medienvielfalt mit der ersten größeren institutionellen Einzelausstellung der/s österreichischen Documenta-Künstler_in Ashley Hans Scheirl. Mit den medienreflexiven Ausstellungen der stark rezipierten britischen Künstler_innen Hannah Perry und Stuart Middleton setzen wir ein Zeichen für ein gemeinsames Europa jenseits des Brexit – das Maruša Sagadin und Tymek Borowski auf das Spannungsfeld der Kunst und Kultur im Kontext aktueller Debatten in Mittel- und Ost-Europa erweitern.

Gleichzeitig ist das „Bündeln von Kräften und Potentialen“ durch Kooper-
ationen mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern stets ein Anliegen. Für 2018 wird dies u.a. eine Kooperation mit der Diagonale, Festival des österreichischen Film bzw. dem Österreichisches Filmmuseum sein („Was vom Kino übrig blieb“), mit dem österreichischen Kulturinstitut in Warschau („Tschumi Alumni. How art works? How culture works“) und mit dem steirischen herbst („Artificial Paradise? Immersion in Raum und Zeit“).

Bewährte Schwerpunkte wie die Förderung herausragender steirischer Kunstproduk-tion, eine Vernetzung mit den Nachbarländern im Besonderen mit Süd-Ost-Europa, mediale und innovative Spielarten der Kunst, internationale Relevanz und Sichtbarkeit mit der Realisierung erster institutioneller Einzelausstellungen von internationalen Künstler_innen werden ab 2018 neu mit einer Reihe zur Förderung junger Kunst ergänzt.

Gestartet wird das Programmjahr 2018 am 9. Februar mit der Eröffnung der großen Gruppenausstellung „Was vom Kino übrig blieb". Die umfangreiche Ausstellung stellt nationalen und internationalen Positionen zeitgenössischer Kunst ausgewählte filmhistorische Exponate gegenüber, um der Wirkmacht und dem Nachhall des Kinos auf die Kunst und dessen „kulturellem Gedächtnis“ nachzugehen. Der Fokus liegt auf unterschiedlichen Ausprägungen der Cinephilie, weshalb auch das Österreichische Filmmuseum und private Sammlungen originelle und ungewöhnliche Kollektionen zur Verfügung stellen. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Diagonale statt, die begleitend eine Filmschau präsentiert. Die Ausstellung versammelt Künstler_innen wie John Baldessari, Joseph Beuys, Ryusuke Ito, Katrin Plavčak, Constanze Ruhm, Hans Scheugl, Viktoria Schmid, Michaela Schwentner, Haim Steinbach, John Stezaker, Mika Taanila, Antoinette Zwirchmayr u.a.

Für seine erste größere institutionelle Einzelausstellung bereitet die/er letztjährige Dokumenta-Künstler_in Ashley Hans Scheirl im Mai einen neuen Werkkomplex und eine Performance in einem auf die Architektur des Künstlerhauses abgestimmten raumgreifenden Setting vor. Die experimen-
tellen Filme und Videos, die ins Skulpturale greifenden Malereien, die Performances und Aktionen im öffentlichen Raum von Scheirl widmen sich durchwegs einer Untersuchung und Hinterfragung der eigenen Identität. Die persönliche Biografie ist bei Scheirl – laut Eigendefinition Trans(-media, -genre, -gender) Künstler_in – immer mit dem künstlerischen Schaffen verbunden.

Zur selben Zeit beschäftigen sich in der Ausstellung "Tschumi Alumni. How art works? How culture works" Maruša Sagadin, slowenische Künstlerin, die in Graz Architektur studierte und ihr polnischer Kollege Tymek Borowksi im Untergeschoss des Hauses mit den schwer greifbaren Begriffen Kunst und Kultur, auch im Hinblick eines produktiven Austauschs in einem gemein-
samen Europa. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem österreichischen Kulturinstitut in Warschau.

Im Sommer 2018 wird die Haupthalle von dem künstlerischen Werk der jungen britischen Künstlerin Hannah Perry bespielt, die mitunter raumfüllende Installationen aus Baugerüsten oder Matratzenlandschaften mit auffälligen Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen präsentiert. Durch Samplingtechniken und Verfahren der Collage und Assemblage wird in ihren Arbeiten die Zersplitterung des Selbst widergespiegelt, wie sie sich in den (Selbst-)Darstellungen in den sozialen Netzwerken der digitalen Welt darstellt. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Identitätsmodellierungen steht auch im Zentrum von Perrys Performances, für die sie mit Kolleg_innen aus den Bereichen Tanz, Schauspiel, Choreographie und Fashion-Design zusammenarbeitet.

Im selben Zeitraum wird im Untergeschoss des Künstlerhaus in Erinnerung an den steirischen Ausnahmekünstler Jörg Schlick ein Studienraum samt Datenbank mit über 3.900 erfassten Datensätzen zugänglich gemacht. Im Zentrum steht dabei die Präsentation eines umfangreichen monografischen Kataloges, der in Texten und zahlreichen Abbildungen Schlick und seine Arbeiten aktualisiert vorstellt. Mit dem Studienraum für Jörg Schlick legt die Institution ihre dreijährige nachhaltige Recherchearbeit offen um einen aktiven Umgang mit dem umfangreichen Werk und eine Neubewertung des Künstlers zu unterstützen.

Als Schauplatz und diskursiver Ort für innovative mediale Kunst widmet sich das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien zum steirischen herbst 2018 im Rahmen der Ausstellung „Artificial Paradise? Immersion in Raum und Zeit" der Erkundung und Erforschung immersiver Bildwelten und Bildräume. Virtuelle Realitäten sind in den letzten Jahren technisch entscheidend verbessert worden, zur Konzeption von Erfahrungs- und Erlebnisräumen rückten sie insbesondere in den Fokus künstlerischer Auseinander-
setzungen.

In seiner künstlerischen Praxis arbeitet der britische Künstler Stuart Middleton disziplinübergreifend und ortspezifisch. Für seine Ausstellung im Untergeschoss des Künstlerhaus im Dezember kreiert Middleton eine raumübergreifende begehbare Installation, die sich durch die Ausstel-
lungsräume des Untergeschosses ziehen wird. Dabei setzt er sich mit der weitläufigen Geschichte der Psychologisierung von Erziehung und dessen inhaltlich und visuell ausgeklügelt didaktischen Präsentationsformen auseinander, dem er seine Sicht eines eigens entworfenen „Erziehungskomplexes“ gegenüberstellt.

Den Jahresabschluss bildet ein neues Ausstellungsformat der Künstlervereinigungen mit einem vom Künstlerhaus gestellten Thema.

Im Jahr 2018 wird „Raum D:" zum experimentellen Space. Dem Rhythmus der zeitgemäßen Informationsvermittlung folgend handelt es sich bei der neu initiierten Reihe um ein schnelllebiges Format, das in höherer Schlagzahl als der übliche Ausstellungszyklus anberaumt wird. In loser Abfolge werden dort aktuelle Arbeiten und Videos junger innovativer lokaler und internationaler Künstler_innen präsentiert. Zwar als offenes Format konzipiert, orientieren sich die gezeigten Arbeiten vornehmlich an Schlagworten wie Bewegtbild und Digitalität. Mit der neuen Reihe ergänzt das Künstlerhaus als Halle für Kunst & Medien seine Programmatik und bietet den Besucher_innen Einblicke in die Praktiken junger medienkünstlerischer Positionen.

Die bereits gut eingeführte Veranstaltungsreihe „An Art Day’s Night" ist donnerstags um 18 Uhr bei freiem Eintritt zu besuchen und wird mit zahlreichen nationalen und internationalen Gästen bespielt, die das in den Ausstellungsformaten Gezeigte in einen theoretischen und weiterführenden Kontext setzen. Eingeladene Gäste wie Künstler_innen oder Vortragende sprechen begleitend zur Ausstellung oder den gezeigten Arbeiten. Damit wird der Dialog mit einer interessierten Öffentlichkeit nachhaltig gepflegt.

Das Künstlerhaus steht als Halle für Kunst & Medien für spannende aktuelle Kunst, die aus einer zunehmend ortsungebundenen lokalen Produktion heraus sich per se international versteht und daher beide „Welten“ in nur einer möglichen in Graz zeigt, indem hier aktuelle internationale Strömungen unter Einbeziehung darauf reflektierender, wesentlicher heimischer Positionen gezeigt werden.

Künstlerhaus
Halle für Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
HALLE FÜR KUNST
Steiermark