Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
De / En
Journal
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Pressegespräch:
07.12.2017, 12:00

Eröffnung:
07.12.2017, 18:00

Teil von www.cmrk.org

Weitere CMRK Eröffnungen am 07.12.2017:
Grazer Kunstverein 19:00
Camera Austria 20:00
< rotor > 21:00

Gratis Shuttle Service zur Eröffnung von Wien

Gratis Shuttle Service zur Eröffnung:
Abfahrt Wien 07.12.2017,
15 Uhr, Oper Bus 59a
Abfahrt Graz 07.12.2017,
22.30 Uhr, < rotor >, Volksgarten

08 12 2017 — 25 01 2018

Ute Müller

Ambivalenz als Haltung und Impetus bei der Suche nach Form und Anti-Form spielt für Ute Müller eine entscheidende Rolle: seien es Abgüsse von Negativ-Formen näherungsweise erkennbarer Objekte oder Arrangements gefundener, leicht veränderter und dadurch anders aufgeladener Dinge. Die Künstlerin macht den Entstehungsprozess nachvollziehbar, variiert Material und kombiniert Referenzen, ohne das Spezifische im Ringen um Gestalt, Idee und Präsentation vermissen zu lassen. Die Kategorien von Raum und Zeit sind für die Künstlerin zentral.

In ihren Malereien sucht die Künstlerin Wege und Mittel, sich zwischen Abstraktion und Figuration zu bewegen, ohne letztlich eine konkrete Lesart offenzulegen. Andeutungen, Verwischungen und Übermalungen stehen neben klar umrissenen Formen und deutlich hervortretenden Bildzeichen. Die Künstlerin variiert ihr malerisches Vokabular, lässt zuvor Entstandenes sich aber auch wiederholen oder – einer subtilen Manipulation unterzogen – verändert wieder auftauchen. Mit zurückgenommener Farbigkeit aus Grau- und Blautönen macht sie den zeitlichen Prozess, der ihren Arbeiten zugrundliegt, deutlich. Im Aufeinander dünner Farbschichten baut sich so Räumlichkeit auf. Die einzelnen Farbschichten unterscheiden sich in ihrer Intensität; sie überlagern sich und evozieren räumliche Tiefe. Geisterhaft tauchen aus dem Untergrund zuweilen malerische Markierungen auf.

Auch in ihren Plastiken und Rauminstallationen bleibt Ute Müller der diskreten und zurückhaltenden Farbpalette treu. Es fällt auf, dass sie sich auf ein konzeptuell festgelegtes Formenvokabular beruft. Die von ihr verwendeten Formen tauchen in unterschiedlichen Zuständen immer wieder sowohl in den Malereien als auch den Plastiken auf. Durch die Verwendung verschiedener Materialen und deren jeweiligen Spezifika gelingt es der Künstlerin, Veränderungen in der Wahrnehmung zu evozieren. Gipsformen stehen neben Glas, raue Oberflächen betonen haptische Qualitäten des Materials, Spiegelungen machen Veränderungen auf der visuellen Ebene deutlich.

Ute Müller kombiniert Malereien, Plastiken und installative Einbauten zu komplexen Handlungsräumen. Für den durch seine Pfeiler strukturierten Raum C im Künstlerhaus hat die Künstlerin ein Environment entworfen, in dem sowohl die Gemälde mit den Plastiken in Beziehung stehen als auch die gekrümmten, im Raum platzierten Wände mit den gezeigten Exponaten in Verbindung treten. Malerei und Bildhauerei kommen zusammen und setzen sich zueinander in Beziehung. Formen bleiben im Gedächtnis haften und werden zu Erinnerungsbildern, die an anderer Stelle als Bildzeichen wieder auftauchen. Der Reiz, die von Müller verwendete Formsprache zu dechiffrieren, legt offen, dass ihre Arbeiten eine sprachliche Dimension besitzen, die den Betrachter bzw. die Betrachterin in Bewegung versetzen kann. So findet eine Aktivierung statt, die einer kontemplativen Rezeption entgegentritt. Ute Müllers Ausstellung wird zum Ort von möglichen Handlungen.

Ute Müller (*1978 in Graz, lebt in Wien) studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien und am Royal College of Art in London. Sie ist Gründungsmitglied von Black Pages: http://www.blackpages.at

Ausstellungen u.a: Taxispalais – Kunsthalle Tirol, Établissement d‘en face Brüssel, Kunsthalle Wien, Galerie Max Hetzler Berlin, Museum für angewandte Kunst Wien, Tiroler Künstlerschaft - Kunstpavillon Innsbruck, Galerie Kunstbuero Wien (solo), Nomas Foundation Rom, Austrian Cultural Forum New York, Galerie Kamm Berlin, Künstlerhaus - Halle für Kunst & Medien Graz, Galleria Collicaligreggi Catania (solo), 21er Haus Wien, Pigna Project Space Rom, Kumho Museum Seoul, Galerie Dana Charkasi Wien (solo), Künstlerhaus Wien, Künstlerhaus Klagenfurt (solo), NJP Art Center Seoul.

Die Ausstellung wird begleitet durch Beiträge im KM Online Journal, u.a. ein Interview von Ute Müller mit Dominikus Müller (erscheint in Kürze): http://journal.km-k.at/

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