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28 03 2019  18:00

Thinking Outside the Box: Über kritisches Denken im Zeitalter technologisch reproduzierter Hate Speech

Sonja Rinofner-Kreidl, Vortrag
Sonja Rinofner-Kreidl, Foto: Sissi Furgler

In ihrem Vortrag „Thinking Outside the Box: Über kritisches Denken im Zeitalter technologisch reproduzierter Hate Speech“ unternimmt Sonja Rinofner-Kreidl eine philosophische Annäherung an das Thema der Ausstellung, indem sie der Frage nachgeht, was Emotionen zu politischen Emotionen macht beziehungsweise was Politisierung von Emotionen bedeutet. Die österreichische Wissenschaftlerin forscht im Rahmen einer phänomenologischen Bewusstseins- und Handlungstheorie unter anderem zu moralischen und politischen Emotionen. Als Philosophin untersucht sie, ob es berechtigt und nützlich ist, Emotionen als privat oder öffentlich, politisch oder nicht-politisch, positiv oder negativ zu kategorisieren. Soweit Politik die handelnde Gestaltung des öffentlichen Lebens meint und Emotionen ein starker Motivationsfaktor menschlichen Handelns sind, schließt Politik die Kultivierung unserer Emotionen ein. Sind Emotionen komplex, indem sie sowohl eine differenzierte Binnenstruktur aufweisen als auch in vielfältiger Weise mit sozialen Normierungen verknüpft sind, kann sich eine verantwortliche Politik der Emotionen nicht darauf beschränken, bloß den „sichtbaren“ Anteil (insbesondere intolerabler) emotionaler Äußerungen zu bearbeiten. Sie muss sich darüber hinaus mit Fragen der Formierung, Habitualisierung und Immunisierung von Emotionen befassen.

Univ.-Prof. Mag. Dr. phil. Sonja Rinofner-Kreidl (*1965 Salzburg, lebt in Graz) ist Professorin am Institut für Philosophie der Universität Graz. Seit 2008 ist sie European Editor des Journals „Husserl Studies“ und seit 2009 Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Phänomenologie. Zuletzt erschienen ist ein zusammen mit John J. Drummond herausgegebener Sammelband „Emotional Experiences: Ethical and Social Significance“ (London & New York: Rowman & Littlefield, 2018). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich neben erkenntnistheoretischen, ethischen und werttheoretischen Fragen mit im politischen Kontext zu beobachtenden emotionalen Momenten und Situationen der Empörung, Vergebung und Dankbarkeit – sowie Hate Speeches.

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