Das beim Wiener Verlag redelsteiner dahimène edition erschienene „Binge Living – Callcenter-Monologe“ versammelt Aufzeichnungen der Kunststudentin (Klasse Daniel Richter) und Callcenter-Angestellten (Agentin) Stefanie Sargnagel und wurde zum Überraschungsbestseller des österreichischen Buch-Weihnachtsgeschäfts 2013.
Neben Facebook-Einträgen wie „Ich bin eine tolle Künstlerin“ (03.07.2011) oder „Ich will nicht Künstlerin werden“ (06.11.2011) präsentiert die Autorin alles modern Menschliche in pfeffriger Nonchalance, diese, so wird manchmal behauptet, in Wien besonders rabenschwarz und frech gedeiht. Mitunter reagiert Sargnagel mit scharfem Humor unbewusst auf ein aktuelles Phänomen, welches Diedrich Diederichsen in „Über Pop-Musik“ wie folgt beschreibt: „Durch diese entweder völlige Trennung des persönlichen Selbstbildes von seinem McJob oder der Angleichung von Berufsbildern an künstlerische und entwicklungsromantische Ideen von Biografie und Selbstverwirklichung wird von beiden Seiten die Idee verabschiedet, die Bildung eines Selbst sei irgendwann abgeschlossen und Beruf und Person seien zwei einander ergänzende Komponenten dieses abgeschlossenen Selbst.“
An diesem Abend wird Stefanie Sargnagel aus ihrem vielumjubelten Debüt dem Tagebuchroman „Binge Living - die Callcenter Monologe" sowie aus ihrem e-book „In der Zukunft sind wir alle tot" lesen.